Rede von Norbert Simianer zur Translozierung des alten Tanz- und Festsaales Geislingen in das Freilichtmuseum Beuren anlässlich der Kreistagssitzung am 13.07.2017

Sehr geehrter Herr Landrat Eininger,

sehr geehrte Damen und Herren,

beim Besuch eines Freilichtmuseums werden die Gäste zunächst optisch in die Vergangenheit zurück versetzt. Spontan entstehen dabei viele Fragen, die sich nicht allein aus der reinen Ansicht der alten Gebäude und Gegenstände beantworten lassen. Wäre dies alles, was ein solches Museum zu bieten hätte, wäre es zum Scheitern verurteilt.
Deshalb bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung, die das Leben und den Alltag der Menschen von damals erklärt und miterleben lässt. Eine solche Konzeption finden wir erfolgreich im Freilichtmuseum in Beuren realisiert. Durch eine Vielzahl von Aktivitäten im Jahreslauf wird für die Besucher die alte Zeit lebendig und anschaulich.
Dazu gehören Themen wie Leben, Arbeiten, Freude, Leid, Feste und Feiern und letztendlich auch das wichtige Thema Nahrungsmittel und deren Produktion. Wir finden deshalb alte Obst- und Gemüsesorten, ein Backhaus, einen „Tante Helene Laden“ usw. und übers Jahr verteilt auch immer wieder interessante Projekte der handwerklichen Produktion und der ländlichen Lebensweise.
Dies alles gelingt erfolgreich durch die enge Zusammenarbeit des Trägers und dem sehr aktiven Förderverein des Freilichtmuseums. Dafür bedarf es ständig neuer Impulse um die Attraktivität nicht zu verlieren. Man muss das „Gestern“ zeigen und erklären, aber im „Heute“ leben. Und deshalb gilt es immer wieder für neue Impulse und Möglichkeiten offen zu sein.
Das Museum Beuren soll z.B. zum Erlebnis- und Genusszentrum für alte Sorten werden.

Für die Realisierung einer solchen Idee bietet sich derzeit eine Chance durch die Translozierung des Tanz- und Festsaales Geislingen, einem Gebäude das als ländliches Ausflugslokal diente. Es würde das bestehende Ensemble des Museums um eine weitere Attraktion ergänzen. Der vorgesehene Standort würde das Albdorf mit dem Neckarland Dorf des Museums sozusagen verbinden. Im geplanten „Erlebnis- und Genusszentrum Alte Sorten“ ist eine Dauerpräsentation mit Verkostungsmöglichkeit und Schauküche vorgesehen mit der Perspektive die bereits bestehenden Erlebnisbereiche mit dem neuen Zentrum zu vernetzen. Dazu bedarf es einer entsprechenden Modernisierung im Innenbereich des ehemaligen Tanz- und Festsaales sowie der Einrichtung einer modernen Küche.
Im laufenden Betrieb ist vorgesehen dass die Räumlichkeit auch als attraktiver Fest- und Tagungsraum vermietet werden kann und somit Einnahmen möglich sind. Diese Chance haben wir allerdings nur dann, wenn heute ein positiver Beschluss fällt. Eine weitere Verzögerung würde das Projekt beenden, weil der Eigentümer für die Translozierung nur noch eine Frist bis Ende März 2018 eingeräumt hat. Das bedeutet, dass eine Auftragserteilung noch 2017 erfolgen muss. In der Ausschusssitzung des KSA am 16.02. waren 40 000 € für eine Machbarkeitsstudie zur Feststellung der Geeignetheit des Gebäudes und der Prüfung der Finanzierung und der Betriebskosten bereitgestellt worden. Sie gibt nun grünes Licht für die Realisierung dieses Projektvorhabens. Die Gesamtkosten betragen rund 1.624.000 € Neben den vom Land zu erwartenden Zuschüssen von ca. 845 000 € beteiligt sich der Förderverein mit 200 000 € am Projekt und hat zugesagt den laufenden Betrieb über 5 Jahre mit jährlich 40 000 € zu unterstützen. Dies ist eine großzügige und sehr engagierte Zusage. Dafür danken wir dem Verein.

Die CDU Fraktion wird der Realisierung eines „Erlebnis- und Genusszentrums Alte Sorten“ im Freilichtmuseum zustimmen.

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